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Import.Mem
Version 4 (24.1.2008)   zurück vor
Das Mem ist ein anderes Wort für eine Idee oder einen Gedanken.
In der Memetik wird die Entstehung, Ausbreitung und Veränderung der Meme von Mensch zu Mensch behandelt.

Hauptsächlich basiert die Memetik auf einem Vergleich mit dem sog. "egoistischen Gen" (Dawkin 1976) und wurde v.a. von Blackbird ins Leben gerufen. Nur eben dass feinstoffliche Güter wie z.B. Ideen ähnlich der molekularen Erbsubstanz oder einem Virus übertragen werden. Das best-angepassteste Mem, welches nicht zwangsläufig das Bessere sein muss, setzt sich durch und andere sterben aus. Auch verschiedene Religionen könnte man als Mem bezeichnen, vor allem ließe sich dadurch die Verbreitung von fanatisischen Denkstrukturen erklären. Zwar sind solche Ideen nicht immer besser, aber aufgrund ihrer Aggressivität gegenüber sanfteren Ideen gelingt es ihnen - gemäß evolutionären Prinzipien - sich durchzusetzen (Tauben-und-Falken-Strategie).

Die Memetik ließe sich auch so zu verstehen, dass man versucht naturwissenschaftliche Grundprinzipien auf Ideen, Gedanken und kulturelle Werte zu übertragen. In den letzten Jahren nahm in den Wissenschaftkreisen die Idee einer "co-culture-gen-evolution" zu, die ebenso geistige Güter mit einer molekularen Basis zu verbinden gesuchen. Mit anderen Worten geht man mehr und mehr davon aus, dass Gene und Meme sich gegenseitig beeinflussen.

Dies ist allerdings nicht zu verwechseln mit der ebenfalls neu aufkommenden Epigenetik. Letztere besagt lediglich, dass sich Umweltfaktoren meist auf nicht-DNA-Basis im Erbgut auswirken können. Dies meint jedoch erstens rein weltliche Umweltfaktoren und keinesweg Gedanken, und bezieht sich fernerhin auf alle jene vererbbaren Faktoren, die nicht von der Basensequenz vererbt werden wie z.B. maternaler Effekte und morphologische Gradienten in der Eizelle.

Man beachte, dass Gedanken, Ideen und Ähnliches NICHT die molekulare Basis verändern können. Weder in der Epigenetik noch in der Memetik. Im letzteren Fall muss man es so verstehen, dass sich ein besser-angepasster physiologischer Faktor besser durchsetzt, wenn er durch ein entsprechendes Denken begleitet wird. Oder sehr salopp gesagt: Ein Genie ohne Ehrgeiz, dass nichtstuend sein Talent vergeudet, wird sich weder durchsetzen noch berühmt werden. Ein Genie zu sein reicht alleine nicht aus.

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