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Werwolf
LEGENDE:
Der Werwolf (Lykanthrop) soll sich nachts - bei Vollmond - von einem Menschen in ein wildes Tier verwandeln. In diesem Zustand zerfleischen sie Vieh und Menschen. Mit ihrem Biss infizieren sie andere Menschen. Bei Mondfinsternis sterben alle Werwölfe, die sie se¬hen. "Wer" = altgermanisch "Mann", d.h. ein Werwolf ist ein Mann-Wolf. Und bekanntlich "heulen die Wölfe den Mond an", d.h. sie singen innerhalb des Rudels über ihr Wolf-Sein.
Warum Tier-Menschen?

Bei den alten Griechen hießen Lykanthropen auch einfach "Waldmenschen", vermutlich gemeint waren primitive barbarische Menschen und Clans, die in der Wildnis lebten.
Es könnte sich auch um einen Männer- und Kriegerkult gehandelt haben, die sich auf eine Mutprobe oder Kampf vorbereitet haben.
Bei den Skythen hüllten sich nach griechischer Überlieferung die Männer in einem jährlichen Ritual in Wolfshäute, um sich geistig mit dem wolfsgestaltigen Gott zu vereinen.
Bei den südamerikanischen Indianern hüllte sich der Priester in Leopardenfell, aus densel¬ben Gründen. Sich in die betreffende Häute und Pelze zu hüllen half, sich in der Vorstellung bei einem Ritual ganz in das betreffende Wesen einzufüllen bzw. mit der betreffenden Gott¬heit oder dem Totem eins zu werden. Sozusagen "mti dessen Innerem einszuwerden". Da¬durch übertrug das Wesen oder die Gottheit demjenigen seine besonderen Fähigkeiten und Gaben.

So versuchen auch Schamanen, die diversen Totemtiere in sich selbst zu erwecken, aus dem seelischen Kollektiv allen Lebens, um dann innerlich mit dem jeweiligen Totemgeist eins zu werden, der sie bereits vorher innerlich, durch Träume und Zeichen gerufen und darauf vorbereitet hat. In einem Ritual vereinigen sie sich mit dem gerufenen Totem.

In Griechenland jedenfalls, auf dem Wolfsberg (Lykaion) wurden bis bis 400 v. Chr. dem Ly¬caios Zeus (Zeus in Wolfsgestalt) archaiische Menschenopfer dargeboten. Lykaios, der Kö¬nig der Arkadier, soll von Zeus zur Strafe für seine Grausamkeit in einen rastlosen Wolf verwandelt worden sein. Auch in der Nordischen Überlieferung wurden Berserker und fried¬los Geächtete zum Werwolf (Nachtwolf) verflucht, Männer und Frauen; mitunter wurden sol¬che auch zu Bären. Selbst im Gilgamesch-Epos wird der Held aus Strafe für eine Verfeh¬lung jahrelang zu einem Tier verflucht, d.h. er benimmt sich aus Schuldgefühl heraus wie ein Wahnsinniger, wie ein wildes unkultiviertes und sprachloses Tier.

Als die Erinnerungen an die alten heidnischen Riten in der christlichen Zeit zu Legenden verblassten, wurden auch Tollwutkranke für von Werwölfen gebissen gehalten. Denn sie hatten unheimlich Durst, scheuten gleichzeitig das Wasser und versuchten, andere zu bei¬ßen.

Im späten Mittelalter und danach in der beginnenden Neuzeit schrieb man alles was man nur an Bösem vorstellen konnte den Werwölfen zu, verteufelte das Geschöpf Wolf und er¬mordete es, wo man ihn fand, und folterte bald danach auch vermeintliche Hexen zu geste¬hen, dass sie sich in Tiere verwandelt haben, um ihre Untaten zu begehen.

Zu einer weltweit suspekten Gruppe in den Kulturen gehörten die sogenannten "Wolfsmen¬schen", das sind Menschen, die ein genetisches Haarproblem haben, d.h. sie sind teilweise behaart oder am ganzen Körper von Geburt an behaart - auch im Gesicht. (Wenn sie Glück haben, verlieren sie noch als Baby nach wenigen Wochen die überschüssigen Haare, z.B. am Rücken, Oberarmen und Beinen. Andernfalls laufen sie ihr Leben lang als Haarknäul durch die Gegend, wenn sie sich nicht mit Rasur und Chemie dagegen vorgehen.)
MENSCHLICHE WÖLFE IN DER MODERNEN ZEIT:
Die Lykanthropie - die Vorstellung, sich immer wieder zwangsweise in einen Werwolf zu verwandeln - gilt heute in unserer Zeit als "Geisteskrankheit", man sperrt die Patienten ein¬fach weg und ignoriert ihre "Wahnvorstellungen". (Die Patienten allerdings glauben tatsäch¬lich, dass sie sich verwandeln, auch wenn das Personal nichts feststellt.)

Im November 1944 Reichsführer SS Heinrich Himmler die Organisation Werwolf als eine Art Partisanentruppe, die hinter den Feindlichen Linien operiere, Sabotagen begehen und Ver¬räter töten sollte. Symbol der Werwölfe war die "Wolfsspange" - eine Rune, die an ein hal¬bes Hakenkreuz erinnert. Sie wurden aus Männer, Frauen, Hitlerjungen und BDM-Mädchen rekrutiert und in SS-Werwolfschulen ausgebildet. Als Vorbild diente der Roman von Her¬mann Löns "Der Wehrwolf" (1910) und den Guerillakampf niedersächsischer Bauern gegen Söldnertruppen im Dreißigjährigen Krieg. Die Prozesse in der Nachkriegszeit gegen Organi¬sationsangehörige verliefen mehr oder weniger im Sand.

PS: "Adolf" = als Name von "adel" + "Wolf" stammend.
PSS: "Wölflinge" = junge Pfadfinder und Pfadfinderinnen
PSSS: Der Wolf und die 7 Geißlein, Rotkäppchen, Hunger wie ein Wolf haben...
PSSSS: Wolfsjagden in den USA und vor allem Kanada wollen nicht nur die Bestände ver¬ringern, sondern das überaus intelligente Tier geradezu ausrotten.
Es ist schon skurril und gemein, was man alles mit und wegen des Wolfes Namen anstellt! Der Wolf gehört zu einer aussterbenden Art.

Neuerdings gibt es fallweise wieder die romantisierende Vorstellung von einem Waldmen¬schen-Werwolf mit großer Naturverbundenheit, Natursensibilität, der nur frei von allen ge¬sellschaftlichen Zwängen sein möchte. Gehört ebenso zur aussterbenden Art.
Für mich gehören die heutigen neoliberalen Wirtschaftmethoden und der propagierte gren¬zenlose Egoismus zu den Methoden heutiger grausamer menschlicher Wölfe, die Menschen und ganze Länder zerreißen.
OFFENE FRAGEN:
Ob es sich nur um eine suggestive Vorstellung handelt, dass man sich geistig in ein gewis¬ses Tier verwandelt, ob man in dieser Phase die Kontrolle verliert oder behält?

Oder befindet sich Betreffende tatsächlich geistig in einer anderen Realität, hier in einem Menschenkörper und zugleich dort in der anderen Realität in einem tierischen Körper? Oder zumindest in dem Bewusstseinszustand eines Tieres? Wobei sich beide Realitäten vermi¬schen, wie in einem Drogenrausch?

Oder projeziert der Betreffende sein menschliches Bewusstsein in den Körper eines Tieres, um sich dort als Tier und Triebwesen auszuleben? Oder um das Tier woanders hinzuschi¬cken, z.B. einen Vogel an einen Ort weit weg, um ihn auszukundschaften?

Es soll auch Menschen geben, die sich nicht nur geistig in ein Tier verwandeln können (oder vom Tier Besitz ergreifen können), um geistig wömöglich als Tiger auf der Astralebene ge¬gen Feinde zu wüten. Die also ihren psychischen Körper zu einer Tiergestalt umformen können, indem sie das Wesen des Tieres annehmen. Nein, es soll Menschen geben, die diese Gestalt materialisieren können, d.h. ihren eigenen Körper (der bekanntlich als Materie auch nur Energie ist) transformieren können. Aber vermutlich sind die sehr, sehr selten.
Ist das vorstellbar?

Und ist es nicht schlimm, wenn man alle Menschen, die anders sind, und die man nicht ver¬steht, nicht verstehen will, nicht verstehen kann, einfach wegsperrt und entmündigt, als wä¬ren es Tiere?

(editiert von: Füchsin)
SHIFTER
Moderne Lykantrophen, d.h. Menschen, die sich mit diesem Mythos identifzieren und sich evt. als Nicht-menschliche Seele in einem Körper verstehen (siehe Otherkin), bilden eine Untergrundszene für sich. Ähnlich der sog. Real Vampyre Szene (s. Vampir), jedoch bei weiten nicht so bekannt. Dies liegt womöglich daran dass bei den Lykantrophen die "massenwirksame" sexuell-erotische Kombonente und blasige Adelsromantik nicht vorhanden sind.

Die Fähigkeit die Gestalt zu verwandeln wird - wie meistens aus den englischsprachigen Raum beeinflusst - als "shiften" bezeichnen. Lykantrophen bilden somit den Hauptbestandteil der sog. "Shifter". In fast allen Fällen ist hierbei der astrale Körper gemeint. Da der astrale Körper per se immer formbar ist, macht dies alleine noch keinen Lyantrophen aus. Der astrale Körper eines Lykantrophen ist somit nicht frei änderbar, sondern quasi immer ein Wolf. Wie in allen Dingen: Je mehr glauben und Energie man in etwas hineinsteckt, um so mehr manifestiert es sich. Es ist innerhalb dieser Untergrundszene ganz und gar nicht unüblich, dass der wölfiche Astralkörper den physischen Körper überlagert. Anders ausgedrückt: Es kann so stark sein, dass empfängliche Menschen (Kinder, Betrunkene, Wahnsinnige, Medien etc.) tatsächlich eine Mischung aus Wolf und Mensch sehen, und dieser Eindruck wesentlich realer erscheint als das reale Abbild. In Reinform dürfte dies allerdings seltener vorkommen.

Zu dem Standard-Reportoire solcher Shifter hingegen gehört das Wechseln der Augenfarbe und Spielereien mit der Größenwahrnehmungen.

Lykantrophen dieser Art erkennen sich zielsicher untereinander.

Kategorien: Esoterik

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